In diesem Artikel komme ich wohl nicht umhin zu gestehen: Ich bin nicht mehr 25 und kann mich noch an die Zeiten erinnern, in denen man sowas zu mir gesagt hat.
Als ich meine Ausbildung begann, gab es in der ganzen Firma nur einen Computer – und der brauchte aufgrund seiner Ausmaße einen eigenen Raum. Das war kurz vor der „Wende“.
Ich erinnere mich noch gut, dass auf meinem Schreibtisch immer ein Steno-Block und zwei Bleistifte lagen – falls einer abbricht. Ehrlich, ich war ein Stenographie-Nerd! Ich habe an Wettbewerben teilgenommen, lach.
Damit diejenigen, die jetzt schon aus diesem Artikel aussteigen wollen, weil sie mir nicht folgen können, hier eine kurze Erklärung:
Stenographie ist eine Kurzschrift und ermöglicht eine sehr hohe Diktiergeschwindigkeit. Man schreibt gekürzte Symbole mit Bleistift. Bleistift deshalb, da es einen Unterschied macht, ob in einem Wort dick aufgedrückt wird oder nicht. Daher ist es auch eine Katastrophe, wenn der Bleistift währenddessen abbricht und man keinen neuen direkt einwechseln kann. Ich liebe diese „Geheimschrift“ bis heute, aber praktiziere sie selten aus Angst, es könnte mich älter machen (wie die Farbe Mintgrün), lach.
„Kommen Sie mal bitte mit Block!“ hieß es damals täglich. Danach habe ich die Kurzschrift quasi „zurückübersetzt“ und einen schönen Text draus gemacht. Es war mein Job, es war ganz normal. Ich habe mich nie durch das Diktieren gedemütigt gefühlt. Denn letztendlich ist es immer das Wichtigste, was man selbst aus seinem Job macht! Das ist im Job wie im Leben!
Interessierst Du Dich für das Thema Stenographie? Dann lass uns einen Fanclub gründen. Andernfalls erzähle ich Dir auch gerne persönlich, was ich sonst noch alles beherrsche und gerne für Dich erledigen kann.
Jana
Nach Diktat verreist (sowas hat man früher geschrieben)